Gemüse, Kräuter & Co.

Delikatessen vom Wegesrand

Was in früheren Zeiten selbstverständlich war, ist lange Zeit fast in Vergessenheit geraten und erlebt heute eine Renaissance:

Die Nutzung von Wildpflanzen als Nahrungsmittel!

 

Erstaunlich viele unserer Wildpflanzen lassen sich dafür verwenden und sie punkten mit erklecklichen Gehalten an Vitalstoffen. Wir möchten Sie gerne einladen, sich hier zu informieren. Es werden einige leicht zu identifizierende Pflanzen vorgestellt und auch Rezepte zum Nachkochen.

Vielleicht gehen Sie das Wagnis ein und probieren einmal unsere wilde Küche!

Brennnessel

Die Große Brennnessel ist seit dem Altertum als Gemüsepflanze bekannt. Sie ist reich an Eiweiß und den Vitaminen A, C, E, enthält viel Magnesium, Eisen und Silicium, die Samen enthalten Linolsäure und Vitamin E, also ein richtiges „Superfood“. Da braucht man also gar nicht in die Ferne zu schweifen.

Ein Vergleich:
100 g Brennnesselblätter enthalten: Vit. C 333 mg (Kopfsalat 13 mg), Vitamin A 0,74 mg (Kopfsalat 0,13 mg), Eisen 7,8 mg (Kopfsalat 1,1 mg), Magnesium 71 mg (Kopfsalat 11 mg), Kalium 410 mg (Kopfsalat 224 mg).

Da Brennnessel Nitrat anreichern, sollte man sie nicht täglich zu sich nehmen – aber wer macht das schon.

Verwendbar sind die Blätter, aber auch im Frühsommer die Blütenknospen in Salat oder später die getrockneten oder gerösteten Samen als Gewürz. Beachten: Brennnesseln sind zweihäusig, d.h. es gibt männliche und weibliche Pflanzen.

Als potente Heilpflanze ist die Brennnessel ebenfalls schon lange bekannt. Sie hilft bei rheumatischen Beschwerden und Verdauungsleiden und wirkt blutreinigend und entgiftend. Von der Wurzel bis zum Samen lassen sich Heilwirkungen finden.

Aus den zähen Stängeln wurden früher sogar Fasern gewonnen. Dies wird heutzutage wiederentdeckt. Wo, können Sie hier sehen.

Wo finde ich Brennnesseln?

Brennnesseln zeigen nährstoffreichen und tiefgründigen Boden an. Sie gelten als Stickstoffzeiger. Daher stehen sie auch gerne an Abfallstellen oder Wegrändern, oft gemeinsam mit Giersch. Zum Sammeln sollte man sich etwas abseits gelegene Stellen suchen, also nicht dort, wo viele Hunde Gassi geführt werden …

Im Frühjahr werden die ersten drei bis vier Blattpaare mit dem Stängelstückchen gesammelt. Auch später im Jahr kann man diese zarten Triebspitzen noch nutzen. Dann sollte man aber darauf achten, ob sich nicht schon andere Interessenten an der Pflanze befinden. Viele Schmetterlinge, z.B. das hübsche Tagpfauenauge, nutzen die Große Brennnessel als Raupenfutterpflanze. Seine Raupen brauchen unbedingt die Große Brennnessel. Keine Brennnesseln, keine Tagpfauenaugen.

Falls Sie also Platz in Ihrem Garten haben, überlassen Sie doch ein Eckchen den Brennnesseln. Vielleicht in der Nähe des Komposthaufens, denn sie wachsen am Liebsten in besonders gut gedüngtem Boden.

Aber Brennnesseln können den Gärtner/innen unter uns noch auf ganz andere Art nützen: Kleingeschnitten beschleunigen sie die Rotte im Komposthaufen oder geben (ohne Samen) eine gute Mulchschicht ab. Als Jauche düngen sie die Gemüsepflanzen. Das dient auch gleich dazu, dem Ausbreitungsdrang der Nesseln Grenzen aufzuzeigen.


Jetzt aber zum Kulinarischen.

Jetzt im Frühling, wenn die ersten Blätter erscheinen, wird geerntet. Was wir brauchen, sind die Triebspitzen, also die ersten zwei bis drei, vier Blattpaare mit dem Stängelstückchen. Wenn man regelmäßig erntet, wachsen frische Nesseln nach, die sind so schnell nicht klein zu kriegen.Nach dem Sammeln, dabei sind (nicht zu dünne) Gummihandschuhe angesagt und eine Schere, wird das Sammelgut gewaschen (Handschuhe !!!). Die gewaschenen Nesseln kocht man mit wenig Wasser kurz auf. Das Ergebnis sollte nicht zu dünnflüssig sein. Sie werden feststellen, dass Sie viel sammeln müssen, um eine ausreichende Menge Gemüse zu erhalten.

Es ist ratsam, vor dem Weiterverarbeiten das Gemüse zu pürieren.

Um ein schmackhaftes Brennnessel-Gemüse zu erhalten, können Sie Zwiebeln und (wenn gewünscht) Knoblauch pellen, hacken und in Butter glasig dünsten, dann die vorbereiteten Brennnesseln zugeben und etwa 5 – 10 Minuten mitdünsten. Gegen Ende der Garzeit Knoblauch und Sahne zugeben und mit Salz und Pfeffer abschmecken – wie Spinat, wenn nicht sogar besser. Lecker!

Zutaten:
Bitte beachten: Wildgemüse neigt dazu, beim Kochen an Volumen zu verlieren, Mengen muß man daher einfach ausprobieren. Mehrere Hände voll Brennnesseln (junge Sproßspitzen) und je nach Geschmack Zwiebeln, Knoblauchzehen, Butter, Süße Sahne, Salz und Pfeffer zufügen.

Zubereitung:
Mit etwas – eher weniger nehmen - Wasser weichkochen und anschließend pürieren.

 

Aus den vorgekochten Brennnesseln können Sie auch Brennnesselfrikadellen oder -puffer braten.

Zutaten:
Mehrere Hände voll Brennnesseln (junge Sproßspitzen)
nach Bedarf: Eier, Milch, Mehl oder Haferflocken verwenden.

Zubereitung:
Den nicht zu dünnflüssigen Nessel-Brei mit Eiern, Milch, etwas Haferflocken oder Mehl vermischen und nach Geschmack würzen. Je nach erhaltener Konsistenz formen Sie flache Frikadellen oder geben den Brei mit einem Schöpflöffel in die heiße Pfanne (ähnlich wie Kartoffelpuffer). Auf beiden Seiten in Fett backen.

Giersch

Giersch ist oft in der Nähe von Brennnesseln zu finden. Er bevorzugt ebenfalls nährstoffreiche, nicht zu trockene Standorte und gedeiht besonders gut im lichten Schatten. Dort kann er flächendeckende Bestände bilden. Es gibt zahlreiche Pflanzen mit einem doldenförmigen Blütenstand, darunter auch sehr giftige. Aber an der Blattform ist der Giersch gut von anderen Doldenblütlern zu unterscheiden. Die gelblich-grünen Blätter sind dreigeteilt und die Blatt-Teile (die auch noch mal geteilt sein können) bilden ein Kreuz miteinander.

Giftige Vertreter sind z.B. die Hundspetersilie (riecht unangenehm, Blätter dunkelgrün glänzend und fein gefiedert), der Wasserschierling (fingerförmige Blätter, Blattfinger lang und schmal) oder der Gefleckte Schierling (Stängel mit roten oder violetten Flecken, Blätter gefiedert, auffälliges Hüllblatt unter der Blütendolde), der schon Sokrates zum Verhängnis wurde.

Aber nun wieder zum Giersch. Wie die Gärtnerinnen und Gärtner unter uns wissen, breitet sich der Giersch vehement aus, wenn man ihn läßt. Mit seinen weißen, unterirdischen Ausläufern durchzieht er im Nu ganze Staudenbeete. Da er in Massen vorkommt, war er ein beliebtes Gemüse und wurde im Mittelalter sogar als Gemüse- und Heilpflanze in Gärten angebaut.

Giersch ist reich an Kalium, Magnesium, Calcium, Mangan, Zink und Kupfer. Außerdem enthält er im Vergleich zu Kopfsalat ein Vielfaches an den Vitaminen A und C, sowie Eiweiß. Da er harntreibend, krampflösend, entzündungshemmend und entsäuernd wirkt, nutzte man ihn bei Rheuma- und Gichterkrankungen. Der lateinische Name Aegopodium podagraria weist darauf hin. Podagra bezeichnet einen akuten Gichtanfall an der großen Zehe. Äußerlich kann man das zerquetschte Kraut zu Umschlägen bei Insektenstichen oder Verbrennungen nutzen.

Junge Blätter können das ganze Jahr über geerntet werden - durch das ständige Pflücken wird die Pflanze übrigens mehr geschwächt, als durch den Versuch, sie auszuhacken - um sie zu Salaten, Gemüse, Kräuterfüllungen, Aufläufen und anderen leckeren Gerichten zu verarbeiten. Die Blüten ergeben eine nette, eßbare Dekoration und mit den Früchten kann man würzen.


Giersch – Maultaschen

Zutaten Nudelteig: (für 6 Personen)
500 g Mehl
1 - 2 Prisen Salz
4 - 5 Eier
1 - 2 TL Öl

Zutaten Füllung:
750 g Giersch, fein geschnitten
300 g Emmentaler, gerieben
3 Eier (etwas Eiweiß zurückbehalten)
1 - 2 Zwiebeln, fein gehackt
etwas Knoblauch
300 g Magerquark
Salz, Pfeffer, Muskatnuß nach Geschmack

Zubereitung:

Nudelteig:

Alle Zutaten zu einem glatten Teig verarbeiten. Teig kneten, bis er Blasen zeigt. Danach 1/2 Stunde ruhen lassen.
Anschließend in 12 Teile teilen und messerrückendick ausrollen. In etwa 8 cm große Quadrate schneiden. Teigränder mit Eiweiß bestreichen und füllen.

Füllung:

Giersch leicht dünsten und abtropfen. Alle Zutaten verrühren, auf die Teigstücke streichen und Ränder zusammendrücken. Maultaschen in siedende Gemüsebrühe legen und etwa 10 Min. garen (nicht sprudelnd kochen). Sobald sie an der Oberfläche schwimmen, sind sie fertig.
Maultaschen in Brühe mit gedünsteten Zwiebeln oder mit Kartoffel- und Rohkostsalaten servieren.

Löwenzahn

Der anpassungsfähige Löwenzahn wächst bevorzugt auf gut gedüngten Wiesen, an Wegrändern, auf Äckern und in Gärten. Die Haupt-Blütezeit liegt im Frühjahr, dann kann er stark gedüngte Wiesen komplett gelb färben. Solche Flächen sollte man aber beim Sammeln meiden, sondern sich abgelegenere Stellen suchen, an denen nicht gedüngt wird und auch keine Autos fahren. Vielleicht überlassen Sie den Wildkräutern ja auch einen Platz im eigenen Garten. Auch wenn der Löwenzahn dort nicht so gerne gesehen wird. Er taucht aber auch an allen möglichen Stellen auf und ist aufgrund seiner tiefen Pfahlwurzel schlecht auszumerzen. Aber - das wollen wir auch gar nicht, denn, der Löwenzahn ist absolut kein wertloses "Un"-Kraut. Er gilt sogar seit Langem als wirksames Heilkraut! Der Löwenzahn steigert u. a. die Gallensekretion und hilft bei Leberbeschwerden, Gicht und Rheuma, er wirkt blutreinigend, entwässernd und leicht abführend. Außerdem regt er den Appetit an.

Die vitaminreichen Löwenzahnblätter enthalten mehr Provitamin A als Möhren und 40x mehr als Kopfsalat, 40x mehr Eisen als Spinat, Vitamine B und C, Mineralstoffe und Flavonoide (wofür die wichtig sind, können Sie hier nachlesen). Weitere Inhaltsstoffe des Löwenzahns sind Bitterstoffe, Schleimstoffe, Zucker (im Frühjahr bis 18 %), Inulin (2 %, bis zum Herbst auf 40 % ansteigend), Eiweiß, Kalium, Magnesium, Phosphor.

Löwenzahn kann das ganze Jahr über geerntet werden. Blätter wachsen immer wieder frisch nach. Verwendbar sind Wurzel, Blätter, Stängel, Knospen und Blüten.


Kulinarisches aus den Blättern

Die jungen, noch hellen Blätter ergeben alleine oder gemischt mit anderen Salatblättern einen vitaminreichen Salat. Da Löwenzahnblätter - wie übrigens alle Wildkräuter - einen kräftigen Geschmack besitzen, schmecken sie besser mit milden Soßen aus Joghurt oder Sahne. Um das ungewohnt Bittere etwas zu mildern, kann man die geschnittenen Blätter vorher etwas wässern, oder man legt sie 1/2 Stunde vorm Verzehren schon in die Salatsoße, damit ein Teil der Bitterstoffe herausgezogen wird. Allerdings sind die Bitterstoffe sehr gesund und leider aus unseren Gemüsepflanzen weitgehend weggezüchtet worden.

Kleingehackte Blätter können Sie auch über Suppen und Eintöpfe streuen, oder als Brotbelag verwenden.


Löwenzahn-Kartoffelsalat "Grün-weiß"

entnommen aus dem Hobbythek-Buch "Lebenselixiere aus Deutschland"

Zutaten (für 4 Personen)

  • 300 g junge Löwenzahnblätter
  • 1 kg festkochende Kartoffeln
  • Apfelessig
  • 3 EL kaltgepresstes Kürbiskernöl (alternativ Walnussöl)
  • Salz, Pfeffer
  • 1 Zwiebel
  • 1 Knoblauchzehe (nach Geschmack auch mehr)

Zubereitung:

Löwenzahnblätter waschen, in Streifen schneiden und in einem Küchentuch oder einer Salatschleuder trockenschleudern. Die Kartoffeln in Salzwasser kochen, schälen und in Scheiben schneiden. Heiß mit den Löwenzahnblättern mischen. Aus Essig, Öl, Salz und Pfeffer eine Marinade herstellen, an den Salat geben und unterheben. Die Zwiebel fein würfeln und ebenfalls an den Salat geben und die Knoblauchzehe darüber auspressen. Nochmals wenden und ziehen lassen. Der Salat schmeckt am besten noch lauwarm.

Blüten, Blütenknospen, Stängel und Wurzeln

Das, was gemeinhin als Löwenzahnblüte angesprochen wird, ist ein Blütenstand, der aus vielen kleinen, gelben Blütchen besteht. Diese Blütenblätter, also nur die gelben Teile des Blütenstands, können zur Herstellung von Sirup oder Gelee genutzt werden. Für Löwenzahn-Sirup kocht man 1 Liter Blüten mit 1 Liter Wasser auf, läßt ca. eine halbe Minute köcheln und filtert nach dem Abkühlen den Saft ab. Danach füllt man den Saft auf 1 Liter mit Wasser auf, fügt 1 kg Zucker und den Saft einer Zitrone bei. Die Flüssigkeit kocht man dann unter Rühren auf und läßt bei mittlerer Hitze den Sirup einkochen, bis er zähflüssig ist. Heiß in Gläser füllen und verschließen (Rezept aus: "Delikatessen am Wegesrand").

Die Blütenstängel sind auch essbar. Längs aufgespalten und in Wasser gelegt, rollen sie sich zu Spiralen zusammen, die eine essbare Deko im Salat ergeben.

Die Blütenknospen eignen sich eingelegt in Essig als Kapern-Ersatz, oder in der Pfanne gebraten als Gemüse.

Selbst die Wurzeln sind verwendbar. Aus ihnen läßt sich durch Rösten ein Kaffee-Ersatz herstellen. Dazu putzt man die ausgestochenen Wurzeln und schneidet sie klein (etwa 1 cm) und röstet sie auf einem Blech im Backofen bei 220 Grad, bis die Wurzeln dunkelbraun geworden sind, dabei öfter mal wenden. Vor Gebrauch mahlen und wie Kaffee zubereiten (Rezept aus: "Delikatessen am Wegesrand").

Wiesenknöterich

Der Wiesenknöterich, auch Schlangenknöterich genannt, wächst auf feuchten Wiesen, in feuchten Säumen oder auch in lichten Auwäldern. Seine Blätter weisen eine helle Mittelrippe auf und die Blattspreite setzt sich flügelartig am Stängel nach unten fort.

Inhaltsstoffe des Wiesenknöterichs sind u.a. Eiweiß, Gerbstoffe, Kohlenhydrate und Vitamin C. Außerdem enthält er - als Verwandter vom Rhabarber nicht verwunderlich - recht viel Oxalsäure, daher soll man nicht zuviel davon verzehren.

Der sehr gerbstoffhaltige und stärkereiche Wurzelstock (der bei genauerer Betrachtung gar keine Wurzel ist, sondern ein Rhizom, ein unter der Erde wachsender Sproß) gilt als Heilmittel bei Magen- und Darm-Beschwerden. Außerdem wird er bei inneren Blutungen und zur Wundheilung eingesetzt.

Der Wiesenknöterich kann das ganze Jahr über verwendet werden. Die Blätter und Blattstängel im Frühjahr zu Gemüse und Salaten, die nussig schmeckenden Samen ab August und im Herbst und Winter die Rhizome, aus denen in getrocknetem Zustand ein stärkehaltiges Mehl gewonnen werden kann.

Ein erprobtes und wohlschmeckendes Gericht ist die Frischkäsetorte mit Wiesenknöterich.

Hier das Rezept:

Zutaten (für 3 Personen)

für den Teig

175 g Mehl
1 Ei
½ TL Salz
75 g kalte Butter

für den Belag

200 – 300 g junge Wiesenknöterichblätter mit Stielen
3 Knoblauchzehen
350 g Ricotta oder anderer Frischkäse, oder auch Quark
1 Ei
50 g süße Sahne
50 g geriebener Käse
Salz
Pfeffer
Muskat

Zubereitung
Mehl, Ei Salz und die in Flöckchen geschnittene Butter rasch zu einem Teig verkneten. Obstkuchenform (Quicheform) oder Springform (26 cm Durchmesser) einfetten, Boden und Rand mit dem Teig auskleiden. Teig mehrmals mit einer Gabel einstechen und zugedeckt etwa 30 Minuten kühl stellen. Wiesenknöterich-Blätter waschen, abtropfen lassen, in kochendes Wasser geben und kurz aufkochen. Blätter auf einem Sieb abtropfen lassen, fein hacken oder wiegen. Knoblauch abziehen, hacken oder durch die Presse drücken. Quark, Knoblauch, Ei Sahne, geriebenen Käse sorgfältig mischen, gehackte Wiesenknöterichblätter unterrühren. Masse mit Salz, Pfeffer und Muskat abschmecken und auf dem Teigboden verteilen.
Torte bei 200°C im vorgeheizten Backofen etwa 45 Minuten backen. Gegen Ende der Backzeit eventuell mit Alufolie oder Backpapier abdecken.

Tipp: Da die Torte wirklich prima schmeckt, machen Sie am besten gleich ein Kuchenblech voll. Dafür verdoppeln Sie die angegebenen Mengen.

Gesundheit aus dem Gemüsegarten

Lange bevor es unsere moderne medizinische Versorgung gab, haben die Menschen sich um Heilung von Krankheiten und Gebrechen bemüht. Heiler und Schamanen nutzten dazu auch heilkräftige Pflanzen. Die kennen wir z.T. heute noch als Heilpflanzen und können sie als Tees, Tabletten oder Säfte in der Apotheke erwerben. Viele Pflanzen haben Stoffe entwickelt, um sich zu schützen. Denn auch Pflanzen werden attackiert. Viren, Bakterien, Pilze wollen sich in ihren Zellen einnisten, Insekten und Wirbeltiere (uns eingeschlossen) wollen sie fressen. Selbst übermäßige Sonneneinstrahlung kann Schaden anrichten. Pflanzen entwickeln daher Schutzstoffe gegen freie Radikale oder Wirkstoffe, die ihr Immunsystem stärken und die ihren Stoffwechsel in Takt halten (dazu zählen Vitamine, Flavonoide, Eiweißstoffe, Enzyme) oder sie lagern Mineralstoffe ein.

 

Manche Pflanzen setzen auf Tiere bei der Verbreitung ihrer Samen, dazu haben sie saftige, wohlschmeckende, vitaminreiche Früchte entwickelt. Vögel z.B. nehmen Beeren auf und scheiden unverdaute Samen woanders wieder aus. Die arzneiähnlichen Schutz- und Hilfsstoffe sind in Knolle, Frucht, Blättern oder Stängeln zu finden und da der Mensch von der Natur dazu ausgestattet wurde, sich hauptsächlich von Pflanzen zu ernähren, können wir uns mit Obst und Gemüse die gesund erhaltenden oder heilenden Stoffe einverleiben, einfach so, bei der täglichen Ernährung.

Selbstverständlich ist bei gesundheitlichen Problemen immer erst der ärztliche Rat zu suchen. 

Beeren

Erdbeeren

Sind reich an Folsäure (wichtig für Blutbildung und Zellwachstum), Vitamin C (Immunsystem), Kalium (wirkt entwässernd und blutdrucksenkend) und Mangan. Keine andere einheimische Frucht enthält so viel Mangan (wichtig für den gesamten Stoffwechsel, von Knochen- und Blutbildung über Ernährung von Gehirn und Nerven bis zur Hormonproduktion). 
Gerbstoffe wirken entzündungshemmend und antibakteriell und binden Schwermetalle im Darm. 
Außerdem weisen sie große Mengen der hochwirksamen, krebshemmenden Ellagsäure auf 

  • entgiften den Darm, lindern Verdauungsbeschwerden 
  • kräftigen das Immunsystem und den Stoffwechsel 
  • wirken blutbildend und fördern das Zellwachstum 
  • wirken entwässernd und blutdrucksenkend 
  • kräftigen Knochen, Haare und Haut 
  • wirken krebshemmend 

Vorsicht bei Angeboten außerhalb der Saison, diese importierten Früchte sind meist sehr mit Pestiziden, Herbiziden, Insektiziden, Wachstumsreglern, Düngemitteln, Harzen, Wachsen usw. behandelt! 


Himbeeren

enthalten viel Biotin (wichtig für Haut und Haar), Vitamin A (gegen Augen- und Sehbeschwerden) und enorm viel Vitamin C. Außerdem weisen sie große Mengen der hochwirksamen, krebshemmenden Ellagsäure auf. 

  • helfen bei Sehschwäche 
  • machen die Haut geschmeidig und bringen Glanz und Fülle ins Haar 
  • helfen bei Nasen- und Zahnfleischbluten sowie bei starken Menstruationsblutungen 
  • lindern Nieren- und Blasenbeschwerden 
  • wirken krebshemmend 


Johannisbeeren 

Fruchtfleisch und Saft enthalten Vitamin C und andere lebensnotwendige Nährstoffe in hoher Konzentration. 35 bis 40 Beeren decken den Vitamin-C-Bedarf für einen Tag. Carotinoide, aus denen der Körper das wichtige Vitamin A herstellen kann, Vitamine B3, B5, Kalium, Calcium, Eisen, Magnesium. Mangan. 

  • stärken das Immunsystem 
  • aktivieren den Zellstoffwechsel und die Blutbildung 
  • schützen Zellen vor freien Radikalen 
  • schützen die Schleimhäute 
  • beruhigen die Nerven und verbessern die Stimmung 
  • unterstützen Herzfunktion und Muskeltätigkeit 


Stachelbeeren 

sind reich an Silizium und an Ballaststoffen. Das Fruchtfleisch enthält viel Provitamin A, Vitamine B6 und C, Biotin, Mangan, Magnesium, Kalium, Zink, die Schale ist reich an mehrfach ungesättigten Fettsäuren. 

  • entgiften speziell das Gehirn von Schwermetallen 
  • reinigen und entschlacken den Darm 
  • wirken entwässernd und harntreibend 
  • verbessern die Eiweißverwertung 
  • fördern den Haarwuchs sowie die Bildung gesunder Haut 
  • kräftigen die Gefäße und das Bindegewebe 

Hülsenfrüchte

Eine „Hülsenfrucht“ ist meist die charakteristische Frucht der Schmetterlingsblütler. Sie verfügt über eine Bauch- und eine Rückennaht. 

Zu den Schmetterlingsblütlern - oder Leguminosen - gehören Garten,- Acker- oder Sojabohnen, Erbsen, Kichererbsen, Linsen und viele andere Pflanzen wie Wicken, Lupinen oder der Ginster. Auch Bäume findet man darunter, z.B. die Robinie. 

Wenn landläufig bei den Hülsenfrüchten von "Schoten" (Erbsen"schoten") gesprochen wird, ist das nicht korrekt. Schoten besitzen eine Scheidewand und sind bei den Kreuzblütengewächsen (Brassikaceen) zu finden. Besonders schön kann man das beim Silberblatt sehen. Da bleibt nur die innere Scheidewand stehen. Und Paprika"schoten" sind keine Schoten sondern - Beeren! 

Früchte und Samen der Hülsenfrüchte sind sehr eiweißreich. Außerdem lassen sich auf relativ kleiner Fläche ordentliche Erträge erzielen. Deshalb sind sie für die menschliche Ernährung weltweit wichtig. Das können alle die bestätigen, die sich - gewollt oder ungewollt - vegetarisch oder vegan ernähren. 

Einige Hülsenfrüchte, die oft in Gärten angebaut werden, stelle ich Ihnen nachfolgend vor: 

Gemüsebohnen
Die Gemüsebohnen, die meistens gemeint sind, wenn man von Bohnen spricht, gehören zur Gattung Phaseolus und stammen ursprünglich aus Amerika. Mittlerweile gibt es eine Vielzahl von Sorten in allen möglichen Farben. 
Sie enthalten viel Eiweiß und Nukleinsäuren (wichtig für die Reparatur und Verjüngung der Zellen) sowie große Mengen der Spurenelemente Mangan und Molybdän, außerdem Eisen, Calcium, Kalium, Vitamin C und verschiedenen B-Vitamine und Ballaststoffe. 

  • helfen gegen Leber, Nieren- und Blasenleiden 
  • kurbeln die Eiweißsynthese in Körperzellen an und wirken zellverjüngend 
  • kräftigen Herz und Kreislauf und wirken vitalisierend 
  • helfen bei Verdauungsbeschwerden und wirken entwässernd 

Gartenbohnen enthalten für den Menschen giftige Lektine (Phaseolin), die durch Kochen zerstört werden. Daher nur gegart verzehren. 

Ackerbohnen (oder Saubohnen, Dicke Bohnen, Pferdebohnen usw.)
Die Ackerbohne (Vicia faba) gehört zu den Wicken und wird seit dem Altertum genutzt. Im Mittelalter eines der wichtigsten Nahrungsmittel, wurde sie durch die neuweltliche Gartenbohne verdrängt und dient heutzutage hauptsächlich als Viehfutter- sie ist aber durchaus schmackhaft und für die menschliche Ernährung geeignet. Ihre Samen enthalten ca. 25 – 30 % Eiweiß, 1 – 2 % Fett, 40 – 50 % Kohlenhydrate sowie Ballaststoffe, die reifen Bohnen enthalten viel Vitamin B1. 

  • sollen harntreibende, krampflösende und sedative (beruhigende) Wirkung haben 

Ackerbohnen enthalten Phytohämagglutinin, sodass sie nur gekocht verzehrt werden sollten und Ackerbohnen können für Menschen mit der Erbkrankheit G6PD-Mangel zu einem verstärkten Zerfall roter Blutkörperchen führen, zum Favismus, Näheres dazu hier

Erbsen
Erbsen sind sehr proteinreich. 100 g Erbsen enthalten 10mal mehr Eiweiß als eine Currywurst mit Pommes frites und einer Nachspeise aus Sahnetorte. Die in den Samen angereicherten Nukleinsäuren und wichtig für Zellteilung und –reparatur. Da diese Nukleinsäuren nur mit Hilfe von Magnesium aus dem Nahrungsbrei aufgenommen werden können, Magnesium ebenfalls in hoher Konzentration in der Erbse vorhanden ist, sind Erbsen ideal für Kinder, Heranwachsende und ältere Menschen. Grüne Erbsen enthalten überdurchschnittlich viel Vitamin A, B1, B2, B3 sowie Eisen. 

  • wirken verjüngend, fördern das Zellwachstum und aktivieren den Zellstoffwechsel 
  • wirken muskelaufbauend und kräftigen Haare und Bindegewebe 
  • wirken vitalisierend, kräftigen Nerven und vermitteln geistige Frische 
  • verbessern die Sehfähigkeit 
  • helfen bei Verstopfung und wirken entgiftend 
  • senken den Cholesterin- und Blutfettspiegel 

Nur kurz mit wenig Wasser garen, damit möglichst viele Vitamine erhalten bleiben. Das wichtige Nervenvitamin Thiamin (B1) wird bereits durch Gefrieren abgebaut, durch Lagern oder Erhitzen ganz zerstört. 

Kohlsorten

Weißkohl (und Wirsing) 

enthält viele Ballaststoffe und wenig Kalorien, dabei fast alle B-Vitamine. Sein Reichtum an Tryptophan (Aminosäure) macht ihn zu einer geeigneten Abendmahlzeit. Tryptophan ist eine Vorstufe des Schlafhormons Serotonin. Weitere wichtige Inhaltsstoffe sind Mangan, Zink und Selen. 

  • aktiviert den Kohlenhydratstoffwechsel 
  • belebt Nerven und Gehirn, verbessert die Stimmungslage und stärkt die Konzentrationsfähigkeit 
  • wirkt nervenberuhigend und entspannend und schlafstimulierend 
  • kräftigt das Immunsystem 
  • regt die Blutbildung an, aktiviert die Zellatmung und regt das Zellwachstum an 
  • sorgt für Vitalität und Leistungsfähigkeit 
  • unterstützt Schlankheitskuren. 


Rotkohl 

ist sehr selenreich, reich an Vitaminen B3 und C, an Folsäure und Zink. Seine Ballaststoffe wirken entgiftend und entfettend im Darm und beseitigen Darmträgheit und Verstopfung. 

  • kräftigt das Immunsystem 
  • wirkt blutdrucksenkend 
  • entgiftet und beseitigt Verstopfung und Darmträgheit 
  • wirkt entwässernd und unterstützt Schlankheitskuren 
  • baut Darmschleimhäute und Darmflora auf 
  • aktiviert die Schilddrüse und schützt die Thymusdrüse 
  • aktiviert das Zellwachstum und hilft beim Bau neuen Bindegewebes 
  • wirkt belebend auf das Gehirn 


Grünkohl 

Im Gesamtreichtum an Vitaminen und Spurenelementen ist der Grünkohl vielen Gemüsen überlegen. Er versorgt uns mit Ballaststoffen, Eiweiß, Kohlenhydraten, vielen Vitaminen und Spurenelementen und fördert gleichzeitig die Darmflora. Grünkohl enthält beispielsweise viermal mehr Vitamin A als Brokkoli, sechsmal mehr als Erbsen. Er enthält - bis auf B12 - alle B-Vitamine, viel Biotin (wichtig für Haut und Haare), Vitamin C (100 g Grünkohl decken den Tagesbedarf) und sehr viel Vitamin E (schützt gegen freie Radikale) und Calcium. 

  • entgiftet den Darm, beseitigt Verstopfung, fördert eine gesunde Darmflora 
  • kräftigt sämtliche Schleimhäute und baut zerstörte Darmschleimhaut wieder auf 
  • schützt die Körperzellen vor freien Radikalen 
  • wirkt vitalisierend und verbessert die Stimmungslage 
  • stoppt streßbedingte Alterungsprozesse 
  • senkt die Cholesterin- und Fettkonzentration im Blut 

Nicht aufwärmen, da nitratreich. 


Kohlrabi 

ist reich an B-Vitaminen (B6, Biotin, B3, B5) und an Vitamin C. Bedeutend ist der Gehalt an Selen, Eisen, Magnesium, Mangan und Kalium. Eine Kur mit Kohlrabi-Gerichten über mehrere Tage kann den Stoffwechsel ordentlich auf Trab bringen. 

  • kurbelt den Zellstoffwechsel und die Blutbildung an 
  • sorgt für mehr Energie und Vitalität 
  • kräftigt das Immunsystem und beugt Infektionen vor 
  • sorgt für mentale Frische und Konzentrationsfähigkeit 
  • stimuliert die Sauerstoffversorgung und Zellatmung 
  • wirkt kräftigend auf das Herz 
  • wirkt entwässernd 
  • unterstützt Maßnahmen zur Gewichtsreduktion 

Kohlrabi sind nitrathaltig, nicht mehr aufwärmen! 


Brokkoli 

ist ein bedeutender Magnesiumspender (wichtig für Muskeltätigkeit, Herzfunktion, Nervenreizübertragung und Hormonproduktion) und enthält viel Vitamin C, Carotin und Kalium. Brokkoli ist das allerbeste Schutzgemüse für die Schleimhäute. Seine Ballaststoffe beseitigen Darmträgheit und fördern den Zottenbewuchs der Darmschleimhaut und beugt dadurch ernsthaften Darmerkrankungen - bis hin zu Krebs – vor. 

  • regt das Immunsystem an und beugt Infektionen vor 
  • verbessert die Verdauung und beseitigt Verstopfung 
  • fördert den Stoffwechsel von Kohlenhydraten und Eiweiß 
  • stärkt die Muskelarbeit 
  • hilft gegen nervöse Unruhe, Reizbarkeit und Schlafstörungen 
  • stärkt Herz und Kreislauf 
  • wirkt massiv vorbeugend gegen Darmerkrankungen 
  • wirkt blutbildend, versorgt Zellen mit Sauerstoff 
  • lindert bei Frauen Menstruationsbeschwerden

Kräuter

Viele unserer im Garten kultivierten Würzkräuter sind als Heilkräuter bekannt, wie z.B. Salbei oder Thymian. Aber auch andere Kräuter entfalten Heilwirkungen. Nachfolgend werden einige davon vorgestellt und ihre Anwendungsmöglichkeiten kurz angesprochen. Diese Seite soll allerdings nur einen kleinen Einblick gewähren. Falls Sie weitere Informationen wünschen, steht Ihnen eine große Auswahl an einschlägiger Literatur zur Verfügung und auch das Internet bietet dazu gute Möglichkeiten... in Zweifelsfällen gilt: "Fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker:" 

Dies gilt vor allem in der Schwangerschaft, in diesem Falle können Sie auch Ihre Hebamme fragen. 
Speziell für Schwangere Informationen vom NetDoktor - neuer Link  Tee in der Schwangerschaft: Was erlaubt ist und was nicht - NetDoktor.de 


Meerrettich 

enthält Senfölglycoside, Vitamine (besonders viel Vitamin C), Flavonoide und antibiotisch wirksame Inhaltsstoffe. Verwendbar ist die gesamte Pflanze als Gewürz. 

  • regt die Ausschüttung von Verdauungssäften an 
  • Senfölglycoside wirken antimikrobiell (pflanzliches Antibiotikum) vor allem bei Infektionen der Atemwege und der ableitenden Harnwege 
  • äußerlich angewendet bei infizierten Wunden, Rheuma, Insektenstichen 


Beifuß und der stärkere Bruder, der Wermut 

Je nach Geschmack wird entweder Beifuß oder Wermut als Gewürz genutzt, ihre Wirkung ist ähnlich, Wermut ist aber bitterer. Beide machen fette und schwere Speisen wie Gänse- oder Entenbraten bekömmlicher und leichter verdaubar. Inhaltsstoffe sind ätherische Öle und Bitterstoffe. 

Beifuß wird gerne als Gewürz verwendet. Er kann aber auch bei starken Magen- und Darmstörungen als Tee helfen, ebenso wie Wermut, dieser vor allem auch bei Galle-Beschwerden. Wermut enthält Bitterstoffe (Absinthin), ätherisches Öl (u.a. Thujon) und auch Gerbstoffe. Um den Tee genießbarer zu machen, kann man ihn mit Pfefferminze mischen. Süßen nutzt nichts, sondern beeinträchtigt sogar die Wirksamkeit. 

  • regen die Saftproduktion in Magen und Darm an 
  • verbessern den Gallefluß und erhöhen die Galleproduktion in der Leber 
  • fäulniswidrig und reinigend in Magen und Darm 
  • bei Hämorrhoiden, Stein- und Blasenleiden, Galle- und Leberleiden 
  • bei allgemeiner Schwäche mit Kopfweh und Übelkeit 

Nicht überdosieren. In der Schwangerschaft auf keinen Fall verwenden. Vorsicht bei Allergien. 


Salbei 

Salbei ist sowohl als Gewürz- als auch als Heilpflanze bekannt. Fein gehackt passen Salbeiblätter zu Quark und Weichkäse, zu Suppen, Eintöpfen, Gemüse- und auch Fleischgerichten. Das ätherische Öl enthält Gerbstoffe, Bitterstoffe und Flavonoide. Es wirkt desinfizierend und krampflösend. 

Der Tee 

  • heilt Entzündungen am Zahnfleisch, in Mund und Rachen, 
  • wirkt beruhigend, 
  • kann die Schweißabsonderung herabsetzen und 
  • ist gut für Magen und Darm. 

Nicht überdosieren, das könnte den Magen belasten. In der Schwangerschaft nicht innerlich verwenden. Mehr dazu siehe hier


Bohnenkraut 

Bei uns werden hauptsächlich zwei verschiedene Arten vom Bohnenkraut verwendet, einmal das einjährige Bohnenkraut (Satureja Hortensis, ursprüngliche Verbreitung von Südosteuropa bis ins südwestliche Sibirien) und das mehrjährige, würziger schmeckende Berg-Bohnenkraut (Satureja montana, aus Südeuropa und dem Balkan stammend). Wirkung und Anwendung sind vergleichbar. Sie enthalten u.a. ätherische Öle, Gerb- und Bitterstoffe. 

  • Fördern die Verdauung 
  • Wirken gegen Blähungen (daher ist es sinnvoll, Bohnengerichte damit zu würzen) und bei Durchfällen 
  • Regen den Appetit an 
  • auch bei Husten und Verschleimung hilfreich 

Anwendung als Tee. 


Dost, Oregano oder auch Wilder Majoran (Origanum vulgare) 

Ursprüngliche Heimat von Dost oder Oregano ist das Mittelmeergebiet. Er enthält ätherisches Öl, Gerbstoffe und Bitterstoffe. 

  • Desinfiziert den Verdauungstrakt 
  • Aktiviert die Verdauungssaft-Produktion 
  • Wirkt gegen Durchfälle 
  • Hilft bei Husten 
  • Wirksam gegen Entzündungen im Mund- und Rachenraum 

Anwendung als Tee. 


Dill 

Dill kommt ursprünglich aus dem Orient. Er enthält u.a. ätherisches und fettes Öl. 

  • Dillfrüchte haben verdauungsanregende, blähungstreibende und krampflösende Eigenschaften 
  • Regen den Appetit an 
  • Der Tee aus den Blättern soll ebenfalls bei Magenkrämpfen und Verdauungsstörungen helfen. 

Zur Beachtung für Bräute und die, die es werden wollen: „Im Volksglauben vertrieb er Dämonen und sollte der Braut zur Herrschaft in der Ehe verhelfen („Ich habe Senf und Dille, Mann, wenn ich rede, schweigst du stille.“), aus: Wikipedia zum Dill (Pflanze). 


Liebstöckel 

Liebstöckel stammt aus Südeuropa. Als wichtigster Inhaltsstoff gilt das ätherische Öl. Das auch als Maggikraut bekannte Gewürz gibt Suppen und Eintöpfen, aber auch Fleischgerichten eine angenehme Würze. Dafür wird allgemein das Kraut verwendet und ausnahmsweise auch die Wurzel (falls man genug davon im Garten hat). Für Heilanwendungen kommt die Wurzel zum Einsatz. 

  • Wirkt harntreibend 
  • Lindert Verdauungsbeschwerden wie Aufstoßen, Sodbrennen, Völlegefühl 

Anwendung als Tee. 
Bitte nicht bei Entzündungen der ableitenden Harnwege, der Nieren oder bei eingeschränkter Nierentätigkeit anwenden. Auch Schwangere sollten Liebstöckel nicht verwenden. 
Bitte nur die im Garten kultivierten Pflanzen benutzen. Als Doldenblüter kann man Liebstöckel evtl. mit giftigen Doldenblütern verwechseln. 

Auch wenn der Name etwas anderes vermuten läßt: Für einen Liebestrank ist Liebstöckel nicht geeignet - es sei denn, als Würze einer wohlschmeckende Suppe, die man dem oder der Angebeteten vorsetzt. Denn, Liebe geht bekanntlich durch den Magen. 


Melisse 

Die aus dem östlichen Mittelmeergebiet stammende Melisse gedeiht auch in unseren Gärten. Die Melisse enthält das ätherische Melissenöl, sowie Mineralstoffe, Gerb- und Bitterstoffe und auch Flavonoide. Für den Tee müssen die Blätter vor der Blüte gesammelt werden. 

  • Beruhigend und schlaffördernd 
  • Wirkt krampflösend 
  • Hilft bei Blähungen und lindert Magenbeschwerden 

Bekannt ist der Melissengeist, der bei nervösen Herzbeschwerden, nervösen Magen- und Darmbeschwerden, als Schlafmittel und auch als Einreibung genutzt wird. Selbst als Badezusatz kann man die Melisse verwenden. 


Petersilie 

Petersilie kommt ursprünglich aus dem Mittelmeergebiet (Marokko, Algerien, Tunesien, Jordanien). Da die giftige Hundspetersilie ähnlich aussieht, wie die Petersilie mit glatten Blättern, hat man Petersilie mit gekrausten Blättern gezüchtet. Bei uns sind daher Zuchtformen mit unterschiedlich gekrausten bis zu glatten Blättern bekannt, außerdem noch eine Sorte die eine Rübe ausbildet, die Wurzelpetersilie. Petersilie ist wohl das am meisten verbreitete Küchenkraut hierzulande. Blätter und Wurzeln enthalten u.a. ätherisches Öl und vergleichsweise viel Vitamin C (160 mg auf 100 g) 

  • Wirkt gegen Blähungen 
  • Magenmittel 
  • Zur Entwässerung 

Für Heilzwecke werden sowohl die Früchte, als auch das Kraut verwendet.
Nicht überdosieren. Vor allem Schwangere sollten vorsichtig sein


Thymian 

Der als Heil- und Gewürzpflanze verwendete Gartenthymian (Thymus vulgaris) stammt ursprünglich aus dem westlichen Mittelmeerraum. Der wichtigste Inhaltsstoff ist das ätherische Öl, welches desinfizierend und krampflösend wirkt. Auch der bei uns heimische Gewöhnliche Thymian (Thymus pulegioides), auch als Feld-Thymian oder Quendel bekannt, entfaltet diese Wirkungen, allerdings in geringerem Maße. 

  • Stillt krampfartigen Husten 
  • Bessert chronische und akute Bronchitis 
  • Mildert asthmatische Anfälle 
  • Regt den Appetit an 
  • Hilft bei der Verdauung 
  • Beseitigt Gärungserscheinungen und krampfartige Beschwerden im Darm 

Anwendung als Tee (alleine oder in Teemischungen), Tropfen oder Säfte.
Überdosierungen vermeiden. 


Ysop 

Der vermutlich aus Südosteuropa stammende Ysop (Hyssopus officinalis) wächst schon seit dem Mittelalter in unseren Gärten. Zu seinen Inhaltsstoffen zählen u.a. ätherisches Öl, Gerbstoffe, Flavonoidglycoside und der Farbstoff Hyssopin. 

  • Er soll bei Magen- und Darmstörungen helfen und den Appetit anregen 
  • In Blasentees nutzt man seine krampflösende und harntreibende Wirkung 
  • Verwendung als Schleimlösungsmittel bei trockenem Husten 

Anwendung als Tee.
Nicht überdosieren. 

 

Lauch- oder Zwiebelgewächse

Alle Lauchgewächse treten nur in den günstigen Jahreszeiten mit Blättern und Blüten in Erscheinung. Die bei manchen Arten fast kugelrunden Blütenstände sitzen auf einem +/- langen Stängel. Lauchgewächse besitzen Zwiebeln, Knollen oder Rhizome, um die unwirtlichen Jahreszeiten (Winter oder Trockenzeit) zu überdauern.  Der den meisten Arten eigene Zwiebelgeruch rührt von schwefelhaltigen Verbindungen, die durch Verletzung der Pflanzenzellen freigesetzt werden. 


Zwiebeln 

produzieren Allizin und andere schwefelhaltige Verbindungen, die vor allem an Schleimhäuten antibakteriell wirken. Schon beim Zwiebelschneiden desinfizieren die entstehenden flüchtigen Stoffe die Hornhaut der Augen (brennt). Durch Inhalieren gelangen die desinfizierenden Wirkstoffe in Nasen-, Mund- und Rachenraum und wirken auch noch in Nieren, Blase und ableitenden Harnwegen desinfizierend und heilend. Zwiebeln sind reich an Folsäure und Vitamin C, ebenso an Eisen und Zink. Je roher genossen, desto besser. 

  • beugen Infektionen vor und kräftigen das Immunsystem 
  • desinfizieren Nasen-, Mund- und Rachenraum 
  • kräftigen die Schleimhäute in Magen und Darm 
  • helfen bei Nieren- und Blasenbeschwerden 
  • senken den Blutdruck und die Blutfettwerte 
  • helfen bei Durchblutungsstörungen und beugen Gefäßkrankheiten vor, lindern Venenbeschwerden 
  • wirken appetitanregend 
  • aktivieren die Stimmungslage und stimulieren die Libido 
  • kurbeln die Blutbildung an und regen die Produktion von wichtigen Stresshormonen an 
  • kräftigen Herz und Kreislauf und beugen Arteriosklerose vor 


Porree, Lauch 

enthält Allizin, einen Schwefelstoff mit vorbeugenden, lindernden und heilenden Eigenschaften. Porree bekämpft krankmachende Bakterien und Pilze in Magen und Darm und ist damit das ideale Darmgesundungsgemüse. Porree ist reich an Zink, Mangan und Selen. Wirkstoffe im Porree machen das Blut dünnflüssiger und wirken gegen altersbedingte Gefäßveränderungen. 

  • fördert die Durchblutung 
  • reinigt Magen und Darm von krankmachenden Bakterien und Pilzen 
  • fördert die Darmpassage, hilft sowohl bei Durchfall als auch bei Verstopfung und bei Blähungen 
  • senkt Cholesterin- und Blutfettspiegel 
  • hilft bei Venenbeschwerden (z.B. Krampfadern), beugt Hämorrhoiden vor 
  • unterstützt den Aufbau von neuem, jungem Bindegewebe 


Knoblauch 

Schon im 15. Jh. vor Christus wurde Knoblauch in Ägypten bei verschiedenen Beschwerden als Heilmittel eingesetzt. Die Arbeiter an der Cheops-Pyramide sollen Knoblauch, Zwiebeln und Rettich zu essen bekommen haben, damit sie gesund und leistungsfähig blieben. 
Knoblauch enthält eine Reihe von Wirkstoffen: Allicin (wirkt gegen Bakterien und Pilze), Vitamine A, B1, Nicotinsäureamid und Vitamin C, Hormone (die ähnlich wie Sexualhormone wirken), Fermente, Cholin, Rhodanwasserstoffsäure, Jod u.a. 

  • Verbessert die Durchblutung 
  • Bringt den Stoffwechsel in Schwung 
  • Senkt den Blutfettspiegel 
  • Hilft bei Venenleiden und Krampfadern 
  • Lindert Hämorrhoidenbeschwerden 
  • Stärkt Herz und Kreislauf 
  • Hilft bei Magen. Und Darmstörungen 
  • Ist nützlich zur Vorbeugung und Behandlung von Alterungsprozessen des Gefäßsystems (Arteriosklerose) 
  • Unterstützt Maßnahmen zur Gewichtsreduktion 
  • Wirkt blutdrucksenkend 
  • Erhöht die Konzentrationsfähigkeit 
  • Bremst Alterungsprozesse 

Vorsichtig dosieren. Bei empfindlichen Personen kann übermäßiger Dauerverzehr zu Magen- und Leberbeschwerden oder auch zu niedrigem Blutdruck führen. 
Außerdem könnte es zu Beschwerden des Umfeldes wegen etwaiger Geruchsbelästigung kommen ...

Wurzelgemüse

Der umgangssprachliche Begriff "Wurzelgemüse" umfasst ganz oder teilweise unter der Erde wachsende, verdickte Pflanzenteile. Im Gegensatz zu Zwiebeln, bei denen Teile der Blätter zum Speicherorgan wurden, handelt es sich beim Wurzelgemüse um verdickte Teile der Hauptwurzel und des untersten Sproßabschnitts (Rüben) oder um unterirdisch wachsende Sprosse, die Verdickungen aufweisen (Knollen). Knollen und Rüben dienen den Pflanzen als Speicherorgane und sind auch für die menschliche Ernährung interessant. Besonders geeignete Pflanzen wurden daher in Kultur genommen. 

Nachfolgend werden einige Arten, die auch unsere Gemüsegärten bevölkern, vorgestellt. 


Möhren, Karotten 

Enthalten viel Beta-Carotin, die Vorstufe zu Vitamin A und Selen, das wichtigste Spurenelement für das Immunsystem. Eine Möhre enthält so viel Vitamin A wie eine Vitamin-A-Pille aus der Apotheke und für Möhren gibt es – bei normalen Verzehrsmengen – keine Gegenanzeigen. 

  • wehren freie Radikale ab 
  • kräftigen die Schleimhäute und aktivieren den Zellstoffwechsel 
  • wirken verjüngend und stoppen Alterungsprozesse 
  • sorgen für schöne Haut, Haare und Nägel 
  • stärken die Immunkräfte 
  • verbessern das Sehvermögen, helfen bei Nachtblindheit 
  • stärken Herz und Kreislauf 
  • aktivieren die Spermienbildung 


Radieschen 

Enthalten in den Senfölen eine scharfe Waffe gegen Bakterien und Pilze. Sie sind reich an Ballaststoffen und eine gute Quelle für Folsäure, Vitamin C und Selen. 

  • wirken desinfizierend und töten Magen- und Darmbakterien sowie –pilze ab 
  • helfen bei Blähungen, Durchfall oder Verstopfung 
  • wirken vorbeugend gegen Gallen-, Nieren- und Blasensteine 
  • senken den Cholesterin- und Blutfettspiegel 
  • aktivieren Nerven und Gehirn 
  • wirken schleimlösend, z.B. bei Schnupfen oder Husten 
  • liefern Nährstoffe für Blutbildung und Zellwachstum

Vorsicht bei konventionell angebauten Radieschen, diese sind oft sehr mit Nitrat belastet 


Rote Beete 

Rote Beete bietet Silizium in einer Form an, die unser Körper verwerten kann – im Gegensatz zu Silizium aus Fleisch. Silizium aus der Roten Beete kräftigt Bindegewebe und Haut, Gefäßwände und Knochen, und es entgiftet unser Gehirn von Metallen wie z.B. Aluminium. Das überaus wichtige B-Vitamin Folsäure ist in großen Mengen in der Knolle vorhanden, ebenso Kalium und Ballaststoffe. 

  • bauen das Bindegewebe auf 
  • festigen die Haut, stärken Gefäßwände, kräftigen Knochen 
  • neutralisieren und entfernen Giftstoffe, speziell im Gehirn 
  • fördern das Zellwachstum und reparieren Zellkerne 
  • sorgen für mehr Magensäure 
  • aktivieren die Produktion roter Blutkörperchen und damit die Versorgung der Zellen mit Sauerstoff 
  • stimuliert durch den Folsäuregehalt die Produktion von Dopamin und Noradrenalin, die für mentales Wohlbefinden sorgen 
  • wirken entwässernd und entsäuernd 
  • entgiften den Darm, beseitigen Verstopfung 


Sellerie 

Enthält einen hohen Anteil an ätherischen Ölen. Diese wirken antibakteriell und antimykotisch (pilztötend) in Mund, Rachen, Magen und Darm sowie in den harnableitenden Organen. Der komplette Vitamin-B-Komplex ist wichtig für den Kohlenhydratstoffwechsel, für Nerven und Gehirn sowie für die Darmtätigkeit, sie machen und erhalten Haut und Haar, Augen und Leber gesund. 

  • tötet Bakterien und Pilze in Magen und Darm, heilt Verdauungsstörungen 
  • desinfiziert und entgiftet die Schleimhäute im Mund- und Rachenraum, wirkt antibakteriell in Nieren, Blase und ableitenden Harnwegen, heilt Entzündungen und Blasenschwäche 
  • wirkt schleimlösend bei Husten und Schnupfen 
  • aktiviert den Kohlenhydratstoffwechsel, wirkt entwässernd und hilft bei der Gewichtsreduktion 
  • stimuliert die Produktion von Magensäure 
  • kräftigt Nerven und Gehirn, lindert nervöse Spannungen 
  • liefert wichtige Nährstoffe für gesunde Haut, Augen und Haare 


Kartoffeln 

Die heute weit verbreiteten und als wichtiges Grundnahrungsmittel geltenden Kartoffeln wurden von den Ureinwohnern Südamerikas wohl schon vor 8000 Jahren kultiviert. Von der sogenannten Entdeckung Amerikas durch Kolumbus im 16. Jh. hat es dann noch rund 200 Jahre gedauert, bis die Kartoffel ihren Siegeszug auch in Deutschland antreten konnte. Die heute von unserem Speisezettel nicht wegzudenkende Knolle hatte es zuerst schwer. Sie stand zwar schon als Zierpflanze in Gärten, aber als Nahrungsmittel anbauen wollten die Bauern sie erst nicht. Mittlerweile gibt es weltweit rund 7000 Kartoffelsorten. 
Nahezu alle wichtigen Mineralien und Spurenelemente finden sich im stärkehaltigen Fruchtfleisch der Knolle: Magnesium, Kalium, Phosphate, Natrium, Calcium, eine hohe Konzentration von Vit. C; in der Schale: B-Vitamine, Niazin, Folsäure, Zink. Kartoffeln wirken sättigend und sind reich an Ballaststoffen. 
Die nährstoff- und stärkereiche Kartoffelknolle ist ein vielseitiges Lebensmittel. Kombiniert man sie mit tierischem Eiweiß aus Quark, Eiern, Milch oder Käse erhält man einen guten Fleischersatz – ohne Erhöhung der Blutfettwerte. Da die meisten Vitamine und Mineralstoffe direkt unter der Schale sitzen und auch bei geschälten Kartoffeln Vitamine und Mineralien ausgeschwemmt werden, sollte man Kartoffeln vorzugsweise in der Schale kochen. Wenn man es verträgt, kann man sie auch mit Schale verzehren, dann aber nur in Bio-Qualität. 

  • Regulieren den Wasserhaushalt im Körper 
  • Stimulieren den Transport aller Nährstoffe in die Zellen 
  • Bauen Knochensubstanz auf 
  • Kräftigen die Muskeln 
  • Stärken Herz und Kreislauf 
  • Aktivieren den gesamten Stoffwechsel, wirken entsäuernd 
  • Stimulieren das Wachstum (wichtig für Kinder) 
  • Kräftigen das Bindegewebe 
  • Regen die Hormonproduktion an 
  • Regulieren die Verdauung und beseitigen Verstopfungen 
  • Sorgen für mentale Frische, verscheuchen Müdigkeit